Beim Namen „Panasonic“ denken viele von uns sofort an qualitativ hochwertige Unterhaltungselektronik. Was aber genau passiert hinter den Toren von Panasonic Industrial Devices Europe in Lüneburg? Dieser und vielen weiteren Fragen ging ich gemeinsam mit dem SPD-Europaabgeordneten und Vorsitzenden des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, Bernd Lange, sowie dem niedersächsischen Landtagsabgeordneten Philipp Meyn, bei einem Besuch des Werkes nach. 

Harry Fercho und Kollegen zeigten uns eindrucksvoll, dass hier heute mitnichten mehr Fernseh-Tuner gebaut werden. Hier in Lüneburg werden von den ca. 150 Mitarbeitenden Hightech-Komponenten für die weltweite Industrie entwickelt. Auch unsere deutschen Automobilhersteller profitieren massiv von dieser Expertise, die maßgeschneiderte Lösungen dicht am Kunden und ganz nach dem spezifischen Bedarf ermöglicht, von der Entwicklung bis zur Serienproduktion. Insbesondere bei Hybrid- und Elektroantrieben ist dieses Know-how gekoppelt mit der Flexibilität ein absoluter Vorteil. Das wäre z. B. von Asien aus so nicht möglich. Philipp Meyn ist sich sicher: „Die beschleunigte Energiewende und der Boom in der Elektromobilität waren und sind für Panasonic hier eine absolute Chance, wenn auch natürlich mit viel Arbeit für die Mitarbeitenden verbunden. Das Unternehmen hat diese Chance ergriffen und erfolgreich gemeistert, wie uns das Team gezeigt hat.“

Aber nicht nur das: Wer eine Küchenmaschine nutzt oder mit einem Akku-Schlagschrauber Schrauben in eine Eichenbohle treibt, hat vielleicht auch gerade Technik von Panasonic Lüneburg vor sich bzw. in der Hand. Für all dies ist man derzeit, wie in vielen Industriezweigen, von Komponenten aus dem asiatischen Raum abhängig.

Lange hat sich bei der Frage nach der Sicherheit der Handelswege und dem Aufbau unabhängiger Halbleiterwerke in Europa zuversichtlich gezeigt: „Mit dem europäischen Chip-Gesetz stärken wir Europas technische Führungsrolle und wollen unseren Anteil am weltweiten Chip-Markt verdoppeln. Damit sichern wir nicht nur Kompetenz und Arbeitsplätze vor Ort, sondern wirken auch den Folgen möglicher Unterbrechungen der Handelswege entgegen, wie wir sie in den vergangenen Jahren gesehen haben. Dazu gehört aber auch, unsere Abhängigkeit von China zu reduzieren und die Aktivitäten im indopazifischen Raum genau im Auge zu behalten. Beides tun wir, müssen aber bedenken, dass China auch ein wichtiger Partner ist, insbesondere beim Klimaschutz.“

Herzlichen Dank an Panasonic und das Team vor Ort für die Einblicke in Ihre Arbeit!