Die Deutsche Bahn hat ihre Vorzugsvariante für die Bahnstrecke Hamburg–Hannover vorgestellt. Dies ist ein wichtiger Schritt, jedoch noch keine endgültige Entscheidung. Diese Variante zeigt, wie die Bahn den künftigen Ausbau der Strecke gestalten möchte. Nun müssen wir das parlamentarische Verfahren zügig in Gang setzen, damit wir endlich Planungssicherheit erhalten und mit der Umsetzung beginnen können.

Was beschlossen wurde und warum das so wichtig ist

Die Entscheidung der Bahn bringt endlich Klarheit: Die bestehende Strecke zwischen Hamburg und Hannover muss in den Jahren 2026 und 2029 umfassend saniert werden. Nur so können Sicherheit und Verlässlichkeit wiederhergestellt werden. Gleichzeitig plant die Bahn den Bau einer neuen Trasse entlang der A7. Diese zusätzliche Strecke ist keine Option, sondern absolut notwendig.

Warum? Weil die Bestandsstrecke schon heute völlig überlastet ist. Jeder vierte Güterwagen in Deutschland fährt von oder nach Hamburg und der Rangierbahnhof Maschen, der größte Europas, liegt mitten in unserem Streckenabschnitt. Aktuell liegt die Auslastung bei 147 %. Das bedeutet: Störungen, Verspätungen und Frust sind vorprogrammiert. Selbst im Optimalfall kann eine rechnerische Pünktlichkeit von lediglich 80 % erreicht werden. Dies erklärt, warum die Strecke Hamburg–Hannover bundesweiter Rekordhalter bei der Unpünktlichkeit ist: Im Jahr 2024 lag diese bei 56 %.

Sanierung UND Neubau – nur beides gemeinsam bringt echte Entlastung

Nur durch die Kombination aus Sanierung und Neubau können wir das Verkehrsaufkommen bewältigen und die Bahn gleichzeitig als attraktives Verkehrsmittel stärken. Die neue Trasse schafft Kapazitäten für den Fern- und Regionalverkehr und auch für den Güterverkehr, der dringend verlässliche Verbindungen benötigt.

Für Lüneburg und Umgebung bedeutet das konkret mehr Platz auf der Bestandsstrecke für Regionalzüge. Langfristig könnten Züge im 15-Minuten-Takt zwischen Hamburg und Lüneburg fahren. Das wäre eine echte Entlastung für Tausende Pendlerinnen und Pendler – und ein großer Schritt für die Verkehrswende vor Ort.

Ein Gewinn für Wirtschaft, Klima und Lebensqualität

Auch wirtschaftlich ist diese Entscheidung ein Fortschritt: Eine bessere Bahnanbindung macht unsere Region noch attraktiver für Unternehmen und Investitionen. Gleichzeitig profitieren Gastronomie, Tourismus und der Einzelhandel von besser erreichbaren Zielen im Norden. Und ganz wichtig: Mehr Güter auf die Schiene heißt auch weniger LKW auf der Straße – das schützt das Klima und reduziert die Belastung für unsere Dörfer und Städte entlang der A7.

„Die Bagger müssen rollen und danach die Züge“

Ich bin überzeugt: Mit der heute vorgestellten Vorzugsvariante liegt ein tragfähiger Kompromiss auf dem Tisch. Er ist gut für die Region, gut für Deutschland und gut für das Klima. Jetzt kommt es darauf an, dass das parlamentarische Verfahren zügig vorangeht und wir schnell mit der Umsetzung starten. Die Bagger müssen rollen – und bald auch wieder die Züge: pünktlich, klimafreundlich und verlässlich.

Für diese Ziele werde ich mich auch weiterhin mit voller Kraft im Bundestag einsetzen.